Sonntag, 28. Mai 2017
Sylvester in Seoul - Rückflug
Pünktlich um viel zu früh Uhr morgens klingelte mein Wecker. Die Nach war, wie erwartet, äußerst kurz und unruhig gewesen, wodurch ich nicht sonderlich frisch aussah. Schnell packte ich meine restlichen Habe, steckte wieder alle Stecker ein, prüfte viermal, ob ich alles mitgenommen hatte und zog von dannen. Den Schlüssel ließ ich an der Rezeption zurück, weil um die Uhrzeit noch niemand da war und es hier so üblich war. Frühstück gab es auch nur auf die Schnelle, aber immerhin hatten die Geschäft in der Umgebung schon geöffnet, so dass ich nicht mit leerem Magen reisen musste.

Danach ging alles recht routiniert: Metro in die richtige Richtung nehmen, an der richtigen Haltestelle umsteigen, nächste Metro in die richtige Richtung nehmen, bis zum richtigen Flughafen fahren, aussteigen, einchecken.

Bis zum Flughafen und dem Einchecken ging auch alles reibungslos. Ich war mehr als neunzig Minuten vorher anwesend, die Schlange am Schalter war kurz, so dass ich mein Gepäck schnell abgeben konnte, und ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich doch bitte noch einige Minuten in der Halle aufhalten sollte, für den Fall dass es mit meinem Gepäck Probleme geben sollte. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir die Deko am Flughafen noch ein bisschen näher anzusehen.

Weihnachtsdekoration am Flughafen in Seoul

Mehr Weihnachtsdekoration am Flughafen von Seoul

Da keine Notwendigkeit für die Durchsuchung meines Gepäcks bestand, wollte ich zum Gate. Leider gab es viele andere Leute, die ebenso dachten. Sehr viele andere Leute. Als ich das Ende der Schlange fand, sah ich ein Schild einige Schritte vor mir, auf dem Stand, dass es ab diesem Punkt ca. 30 Minuten dauern würde, bis man zur Kontrolle kam. Ich war mir nicht sicher, ob das ihr Ernst war. Leider stellte es sich heraus, dass sie weder scherzten, noch übertrieben. Man musste wirklich über eine halbe Stunde anstehen, bevor man auch nur in die Nähe der voll besetzten Kontrollstellen kam.

Als ich mit dem ganzen aus- und wieder anziehen durch den Scanner war, blieb mir nicht mehr viel Zeit, um zu meinem Gate zu gelangen. Dachte ich jedenfalls. Zügigen Schrittes wuselte ich mich durch die Menschenmassen und stand rechtzeitig vor meinem Gate, nur um zu erfahren, dass der Flug verspätet stattfinden würde. Ich zuckte die Achseln und sah mich noch ein bisschen in der Nähe um. Es gab schöne Pflanzen, viele Sitzgelegenheiten, Duty Free Shops und natürlich die Annehmlichkeiten für Reisende besserer Flugklassen. Natürlich war ich dort nicht willkommen.

Pflanzenwelt am Flughafen von Seoul

Blumen am Flughafen von Seoul

Schließlich, eine Stunde später als angekündigt, durften wir einsteigen. Ich schnappte mir eine kostenlose Zeitung, nahm meinen Platz ein, machte es mir bequem und schlief erst einmal eine Runde oder zwei. Tatsächlich verbrachte ich den Großteil der Flugzeit mal wieder in einem wenig erholsamen Dämmerschlaf, der nur von verschiedenen Mahlzeiten gestört wurde. Snack, Abendessen, Frühstück.

Abendessen im Flugzeug nach Paris

Frühstück im Flugzeug nach Paris

Auf meinem Rückflug von Seoul nach Düsseldorf, besser gesagt auf der langen Strecke nach Paris, saß ich neben einer reizenden, jungen Dame, mit der ich mich recht gut verstand. Wir unterhielten uns nicht die ganze Zeit, dafür war bei meinem Schlafbedürfnis keine Platz, aber ab und an warfen wir einige Gesprächsfetzen in den Raum, die zu einer kurzen und anregenden Unterhaltung führten. Besonders lustig war unsere Essenswahl: Während meine Sitznachbarin offensichtlich koreanischer Abstammung war, bestellte sie das europäische Menü, wohingegen ich, offensichtlich europäisch, mich für das koreanische Essen entschied. Das veranlasste uns zu einer lustigen Unterhaltung über Klischees und wie man sie umgeht.

Dank des verspäteten Abflugs in Seoul war eher der Anschluss in Paris gefährdet. Dort musste ich mich wirklich beeilen. Es ging wieder mit Bussen und Rolltreppen auf und ab, das Terminal war irgendwo abseits, das Gate wurde erst kurz vor dem Boarding angeschlagen, so dass man in einer riesigen Wartehalle mit zahllosen Sesseln auszuharren hatte. In diesem Terminal hatte ich nur fünf Minuten Zeit, bevor das Gate angeschlagen wurde und aufmachte. Innerhalb von zwanzig Minuten waren wir bereit zum Start und es ging weiter. Es war eine Aktion Hals über Kopf, was wiederum den Vorteil hatte, dass man hier nicht mehr so lange verharren musste. Natürlich gab es einen Snack. Tja, und dann war ich wieder in Düsseldorf, holte mein Gepäck ab (es war trotz knapper Umsteigezeiten mitgekommen) und stiefelte nach Hause. Seoul lag wieder einmal tausende von Kilometern entfernt. Der Alltag stand vor der Tür…

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